Sebastian Hämers neues Album – Flugplan 2
Wir sind hier auf der Veranstaltung „Ein Lied für Haiti“ und haben die Zeit gefunden, uns in eine ruhig Ecke mit Sebastian Hämer zu setzen und durften ihm einige Fragen stellen. Uns hatte vor allem interessiert, was in der Zeit seit seinem letzten Album bei ihm denn so passiert ist.
kr: Hallo Sebastian, nach deinem Album „Der Fliegende Mann“ hast du viel zu tun gehabt, die vielen Auftritte auf Konzerten, für TV Werbung und vieles mehr. Wir haben gelesen, dass 3p und du nun getrennte Wege gehen und du dein nächstes Album woanders produzierst, kannst du uns was dazu sagen?
Sebastian Hämer (s.h.): Ich habe mich von Moses getrennt und dann Daniel, meinen Schlagzeuger aus der alten Band angerufen. Der war sofort begeistert und machte mit mir einen Live-Gig. Von da an war uns klar, dass wir gemeinsam ein Album produzieren würden. Zu unserem „Duo“ gesellte sich dann noch Marvin Glöckner. Wir bauten uns in Rostock ein Tonstudio und haben dann dort in den letzten 12 Monaten mein Album Flugplan 2 auf die Beine gestellt.
kr: Wie weit bist du mit der Produktion und wann können wir mit dem Album rechnen?
s.h.: Die Produktions ist vollkommen abgeschlossen und wir fiebern dem 26. Februar voll entgegen. An diesem Tag wird das Album veröffentlicht werden.
kr: Du hast vor kurzem ein Video nebst Single veröffentlicht: Steig mit ins Boot (Single-Version)
. Wie kam es zu dem Projekt, kannst du uns dazu etwas mehr sagen?
s.h.: Das ist ein Kinderhilfsprojekt in Rostock. „Allroundsport“ kam auf uns zu und begeisterte uns von deren Idee, ein Projekt, Namens „Frogs for Future“ auf die Beine zu stellen. Dabei geht es darum, dass junge finanziell schwache Menschen an einem Sport teilhaben können. Man bietet den Kindern dank dieses Projektes eine Ausbildung im Kickboxen und ermöglicht ihnen dadurch, gemeinsam etwas zu lernen und durch den Sport auch Aggressionen abzubauen. Wir waren so begeistert von der Idee, dass wir direkt den Song geschrieben und auch das Video produziert haben.
Heute sind wir soweit damit, dass auch andere Sportvereine dieses Lied und das Video dazu nutzen, auch anderen finanziell schwachen Familien und deren Kindern Sport als Ausgleich anbieten zu können.
kr: Wie schaut es mit deiner Band aus, hat sich da was formiert oder ist es die alte Band, die schon bei deinem Debütalbum dabei war?
s.h.: Ich habe mit dem Album eine komplett neue Band aufgebaut. Die Künstler kommen alle aus Rostock, das war uns sehr wichtig, denn so können wir schneller Proben. Mit diesem Schritt wollte ich auch meine Verbundenheit zu meiner Heimat zeigen, Rostock braucht solche Projekte und das vor allem auch mit Menschen AUS Rostock und Umgebung.
kr: Habt ihr schon eine Tour geplant?
s.h.: Die Tour ist in Planung, aber wir müssen erst einmal abwarten, wie das Album anläuft, dann entscheiden wir, wo und wie wir starten werden. Aber es wird die Tour definitiv noch dieses Jahr geben und wir freuen uns schon unglaublich darauf.
kr: Können wir dich schon im Radio hören?
https://youtube.com/watch?v=aOZ3S6YbRWs
s.h.: Ja. Radiopromotion läuft gerade an, die großen Sender spielen unsere neue Single „Wieso bist du weg von mir“, die am 19. Februar erscheinen wird, bereits.
kr: Im Laufe der letzten 5 Jahren hast du viel erreicht, dein Album hat sich sehr gut verkauft und du bist auf großen Bühnen aufgetreten. Wie ist der Basti von heute? Hat dich das alles etwas verändert?
s.h.: Ich bin älter geworden. Wir sind mit der Musik auf „Old School“ zurück gegangen, ich wollte weg von all den Sample-Sounds, wir wollten die Töne selbst einspielen. Das Album ist dadurch „ehrlich“ geworden. Das ist eine der Hauptentwicklungen, die ich vollzogen habe. Ja, ich mache wieder richtig Musik, vom Menschen für den Menschen.
kr: Die Texte deines letzten Albums gehen teilweise wirklich unter die Haut, mir fällt da z.B. „Mein Dank“ ein, ein tolles Lied mit viel Tiefsinnigkeit. Wie fallen dir diese Texte ein? Kommt das einfach so auf dich zu, oder musst du da richtig hart dran arbeiten an so einem Song?
s.h.: Teils teils, manchmal fliegt es auf einen zu, aber manchmal ist es auch wirklich harte Arbeit. Das Leben ist so reich an Geschichten, jedes Element hat uns etwas mitzuteilen, an manchen Tagen ist man einfach unglaublich offen und „Hört“ diesen Elementen zu, daraus baut sich dann ein Lied auf. Wie ein Haus, wenn das Fundament erst einmal steht, baut man es Stück für Stück auf.
kr: Das Jahr 2010 ist noch ganz frisch, du hattest deine ersten Auftritte und konntest dadurch erste Erfahrungen dafür sammeln, was wünschst du dir für dich und auch deine Musik im Jahr 2010?
s.h.: Wir haben unglaublich hart gearbeitet. Die Belohnung darin wäre auch gleichzeitig mein größter Wunsch: Dass die Menschen meine Musik mögen und sich daran erfreuen. Wenn ich meine Songs im Radio höre oder mitbekomme, wie andere mitsingen, dann ist dieser Wunsch in Erfüllung gegangen.
kr: Du spielst hier bei „Ein Lied für Haiti“, wie kam es dazu?
s.h.: Mein Telefon klingelte, ich war grade im Stress und war daher umso überraschter, als da die Stimme erklang „Hi, hier ist der Rolf Stahlhofen“. Er erzählte mir, worum es bei diesem Projekt ginge und ich war sofort dabei. Diese Katastrophe hatte mich in den letzen Wochen eh schon sehr beschäftigt und ich war selbst schon am überlegen, wie ich irgendwas machen könnte. Es war irgendwie so, als wenn jemand meine Gedanken gelesen hätte.
kr: Kurz zu Rolf hast du schonmal mit ihm gespielt? Er ist ja auch so wie du, er schreib auch alles selbst.
s.h.: Nein, leider noch nicht, aber ich freu mich riesig darauf, mit ihm zu spielen. Ich hatte ihm meine Songs geschickt und er fand das Album auf Anhieb gut. Wir besprachen dann, welche Lieder wir gemeinsam performen werden. Wir werden definitiv einen tollen Abend haben und die Menschen begeistert, davon bin ich überzeugt.
kr: Es ist ganz schlimm, was in Haiti passiert ist, bis zu 200.000 Menschen verloren ihr Leben, diese Veranstaltung ist besonders für die Kinder gedacht, die nicht nur alles Hab und Gut, sondern zum Teil sogar ihre ganzen Familien verloren haben. Wie empfindest du, was da passiert ist?
s.h.: Es ist unglaublich, es hat mich sofort an die Tsunamikatastrophe erinnert. Mir war sofort klar, dass wir etwas tun müssen. Dort herscht der Ausnahmezustand. Wir können singen -und wollen damit einfach nur helfen.
kr: Wir bedanken uns, dass du dir die Zeit für uns genommen hast, möchtest du unseren Lesern noch etwas mitgeben?
s.h.: Bleibt so wie ihr seid und spendet für Haiti.