eleVate – Wenn Brüder rocken und die Gemüter erhitzen
Vor einigen Tagen waren wir bei eleVate auf einem Konzert, die Zeit nutzten wir auch gleich, um mit diesen sehr sympathischen drei Musikern ein Interview zu machen.
kr: Wie habt ihr angefangen und euch „gefunden“?
Andy: Wir haben uns gegenseitig schon immer mit Musik angesteckt, mit dem Keyboard, mein Bruder Marcus mit Gitarre.
Marcus: Wir fanden immer wieder geile Akkorde heraus und haben dann gesagt: Lass uns daraus einen Song machen. Mein Bruder war 15 oder 16 hat Keyboard gespielt, vielleicht gerade Mal ein halbes Jahr. Aber er war cool und hatte Struktur in seinem Akkorden und seiner Spielweise.
Andy: Es lag nahe mit unseren Cousins zu musizieren, die hatten bereits Instrumente gespielt. Wir haben dann unsere erste Band gegründet, Hard rock / Heavy Metall und andere Stilrichtungen. Marcus und ich waren immer gemeinsam in die Projekten involviert, dann kam Steve dazu. Steve wohnte in der Nachbarschaft, gerade mal zwei Straßen weiter.
Steve: Wäre ich nicht eingestiegen hätten die mich terrorisiert! (lacht)
kr: Warum englische Musik?
Andy: Das war von Anfang an so und unsere Eltern hatten es nicht verstanden, was Vorteile hatte. Ich texte alles in englisch, die Sprache spricht mich von der lyrischen Seite mehr an. Und in unserem Genre passt Englisch einfach besser und ich singe auch besser in Englisch als in Deutsch.
kr: Wie entstehen eure Songs?
Marcus: Wo wir auf Promo-Tour waren brauchten wir dringend eine neue Single, wir hatten 30 Termine in zwei Wochen, es wahr sehr anstrengend. Wir hatten keine Zeit und mussten dringend noch einen Song schreiben, Andy hat im Stau im Bus den Song geschrieben. Der Refrain von Wake up ist in der Dusche entstanden.
Andy: Wenn man Zeit hat, kann man auch ne gezielte Songwriting Session machen, da kann man gemeinsam an einem Song arbeiten und den Aufbauen.
Im Prinzip schreiben wir Songs ebenso zusammen wie ich alleine, in der Band werden sie aber gemeinsam ausgearbeitet, bis auf die Struktur, die steht schon vorher fest.
Marcus: Früher hat der Andy die Sachen oft alleine geschrieben. Beim neuen Album haben wir vieles gemeinsam im Proberaum entstehen lassen. Durch den Groove und die Gitarre konnte vieles entstehen. Die Phase fand ich fast am spannendsten. Daher schätze ich das neue Album besonders.
kr: Drei Musiker mit eigenem Geschmack, wo liegen da die Wurzeln für euch, was hört ihr gerne und wie beeinflusst dies eure Art Songs zu schreiben?
Andy: Es ist schwierig, wenn ich für eleVate schreibe, da hab ich schon einen Rahmen im Kopf in welche Richtung es gehen soll. Würde ich die Sachen für mich schreiben würde es sicherlich auch in eine andere Richtung gehen. Man weiss wo die Grenzen sind damit es am Ende auch ein eleVate Song und dessen Sound ist.
Ich setz mich nicht lange hin und überlege was ich schreibe, ich weiss die Richtung und weiss auch, was ich wie machen muss. Was den musikalischen Geschmack angeht. da haben wir schon eine große Schnittmenge wie U2, Queen, The Beatles.
Marcus: Vom Songwriting haben die Beatles alles für die Popmusik geebnet was man heute hört, das finde ichphänomenal. Ich höre selbst auch gerne mal Depeche Mode. Aber für uns ist es wichtig, dass wir unseren eigenen Sound finden. Jeder hat seine Einflüsse und es passiert unbewusst. Wir hoffen, dass es am Ende auch wirklich unser Sound ist. Du kannst es nicht vorher sagen, was am Ende wirklich rauskommt, wenn ich starte habe ich oft eine andere Vorstellung was der Song darstellen soll, als das was man später aus den Lautsprechern hört.
Andy: Wir hören heute auch oft mal auf Fremdproduzenten, die merken wo unsere Richtung hingehen soll.
kr: Wer sind eure musikalischen Vorbilder?
Marcus: U2, Queen, The Beatles, damit können wir alle drei leben.
kr: Wo würdet ihr gerne mal spielen?
Steve: Wembley, Royal Albert Hall, Madison Square Garden, das wäre legendär.
Andy: Aussergewöhnliche Locations die eigentlich keine Locations sind, einfach etwas was eigentlich nicht dafür gedacht ist.
Marcus: Ich spreche gerne und schätze die Nähe zum Publikum, ich mag die kleineren Konzerte sehr gerne, wir haben schon vor 10.000 Leuten gespielt und das hat schon was, aber diese Unplugged Konzerte sind schon was geiles.
kr: Was war eure schönste Location bisher?
Andy: Das ist schwer, wir spielen in vielen Pubs und da war schon einiges tolles dabei, ich könnte da keines gezielt nennen. An sich waren dies unsere schönsten Gigs bisher gewesen. Auch Festivals und Clubsachen waren da einige tolle dabei.
Marcus: Unvergessenes hatten wir bisher noch nicht, es war vieles schön aber nichts wirklich was ich hervorheben könnte.
kr: Einmal Vorgruppe für einen ganz großen Musiker sein, wer wäre das bei euch?
Marcus: Da sind wir uns einig U2, Crowded House
kr: Mit „Day of the Days“ wart ihr sogar Platz #1 in den SWR3-Hörer, hat euch das überrascht?
Andy: Das ist erfreulich, aber wir haben auch schon die dritte Single drin gehabt. Aber es ist nichts selbstverständliches und wir freuen uns riesig darüber.
Marcus: Die Airplays bringen dahingehend was, dass man über die Radiostationen bekannter wird. Du kannst schon merken wenn du in den Charts bist.
Andy: Es gab in letzter Zeit immer mal etwas wo das Label nachfragt ob was war, wenn wir stoßartig mehr Alben verkaufen. Das kommt dann schon durch die Airplays.
kr: Ihr macht sehr vieles alleine, viele Nachwuchsmusiker träumen davon auch erfolgreich zu sein, was ist eure ultimativer Tipp für diese?
Andy: Es gibt gewisse Mechanismen, man muss viel spielen, präsent sein, seine Nische finden. Auf den schnellen Weg und die schnelle Hitsingle geht nicht. Ein gutes Team und Langfristigkeit, dass sind die Hauptschlüssel.
Marcus: Wichtig ist das Songwriting. Viele Bands wollen nicht die ersten Songs selbst schreiben, doch daran muss man sehr hart arbeiten, es ist ein Handwerk das man lernen kann und muss. Mit einem kreativen Team als Band kann man da viel erreichen wenn man Zeit und Arbeit investiert.
Andy: Im Team muss man zueinander ehrlich sein,wir hatten auch Songs die einfach schlecht waren und das wurde dann offen und fair diskutiert, nur so kommt ein Produkt raus, das allen gefällt. Ist die erste Euphorie vorbei und der Song kommt in den ersten Gigs nicht gut an dann muss man daran einfach weiter arbeiten.
Marcus: Wir hatten auch viele Tiefschläge. Hätten wir nicht die Songs an die wir glauben dann würden wir nicht mehr musizieren. Man muss einfach ein Gefühl dafür bekommen, wie die Leute auf die Songs reagieren. Es ist wichtig eine gute Liveband zu sein und gute Songs zu liefern.
Heute Songs zu schreiben die einen Input zu den Zuhörern bringen ist sehr schwer geworden. Man muss sehr selbstkritisch sein sonst stimmt einfach die Qualität nicht.
kr: Was haltet ihr von DSD Künstlern:
Marcus: Ich halte von deutschen Castingshows gar nichts. Man merkt, dass hier alles auf die Wirtschaft ausgerichtet ist. Qualität braucht Zeit und einen Vorspann. Es hat seine Vorteile mit Voting, vielen Shows… das ist schon nicht schlecht. Im Rockbereich von American Idol ist das schon gut, aber in Deutschland spricht mich nichts an.
kr: Du bist ganz alleine an diesem Tag was würdest du tun:
Marcus: Wenn schönes Wetter wäre würde ich an einem Fluss sitzen, in der Pfalz, hätte ein Buch und einen iPod und würde mich treiben lassen und den Tag bewusst geniessen. Einfach meine Seele baumeln lassen.
Oder einfach mal ein Konzert besuchen um mal ein Konzert eines anderen Künstler besuchen.
Steve: Ich kann mich dem nur anschließen. Die Zeit zum Relaxen ist heute sehr knapp, ichwürde es wohl auch so machen.